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Update Fitness Warm-Up Interview mit Dauda Kamara
Du bist zur aktuellen Saison vom SHC Erlinsbach zum SHC Bettlach gewechselt. Was hat dich zu diesem Wechsel bewogen? Und wieso gerade zum SHC Bettlach?
Nach der letzten Saison in der 1. Liga, in der es mir persönlich sehr gut lief und ich viele Tore sowie Assists erzielen konnte, erhielt ich ein Angebot vom SHC Bonstetten. Auch der SHC Bettlach zeigte Interesse an mir. Daraufhin absolvierte ich bei beiden Teams ein Testtraining bzw. ein Testspiel. Beide Mannschaften hinterliessen einen sehr positiven Eindruck bei mir, insbesondere das hohe Niveau der Mitspieler gefiel mir sehr.
Letztendlich entschied ich mich für Bettlach, da ich den Verein schon immer als sehr gut geführt wahrgenommen habe – besonders die Nachwuchsarbeit ist hier vorbildlich. Doch ausschlaggebend war vor allem die Mannschaft selbst. Ich finde, sie hat einen sehr guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Zudem sah ich in der neu formierten Trainercrew eine tolle Chance, mich zu beweisen. Mir gefiel der Gedanke, dass alle Spieler von Beginn an die gleichen Chancen hatten und nicht durch vergangene Saisons vorbelastet waren.
Nach meiner ersten Saison, kann ich ein positives Fazit ziehen: Ich bin sehr froh, Teil des SHC Bettlach zu sein. Ein grosses Dankeschön geht an das Trainerteam und die Mannschaft für das Vertrauen, das sie mir entgegengebracht haben – besonders dafür, dass ich viel Spielzeit erhalten habe, auch in den Special Teams.
Jetzt liegt der Fokus darauf, über den Sommer hart an mir zu arbeiten, um in der nächsten Saison mit vielen Torbeteiligungen meinen Beitrag zu einer erfolgreichen Meisterschaft leisten zu können.
Mit diesem Wechsel hast du gleichzeitig dein Debüt in der NLA gegeben. Wie sind deine Eindrücke vom Spiel im 5-gegen-5-Format?
Die Umstellung vom 4-gegen-4 auf das 5-gegen-5-Spiel war für mich anfangs nicht ganz einfach. In der 1. Liga hat man deutlich mehr Zeit und Raum auf dem Feld. Zudem hatte ich zuvor noch nie in einem festen System gespielt – ich war ein Spieler, der von den Coaches oft viele Freiheiten erhielt und sich relativ flexibel bewegen konnte.
In der NLA ist es für mich immer noch eine Herausforderung, die richtige Balance zu finden: Wie strikt halte ich mich an unser taktisches System, und wie viel Freiraum lasse ich mir? Dennoch gefällt mir das 5-gegen-5-Format sehr gut, da das Spiel dadurch deutlich taktischer wird und nicht mehr so stark von Einzelaktionen geprägt ist wie in der 1. Liga.
Am vergangenen Wochenende gab es auswärts in La Chaux-de-Fonds eine knappe Niederlage, doch die jüngsten Ergebnisse zeigen eine positive Tendenz. Wie beurteilst du die Entwicklung der Mannschaft in dieser Saison?
Neben dem ungewohnten Plastikbelag war auch unser Spielsystem zu Beginn der Saison neu für uns. Anfangs funktionierte vieles nicht, und ich bemerkte in der Mannschaft eine gewisse Skepsis gegenüber dem System. Doch wir vertrauten als Team auf das Trainerteam und hielten daran fest – und das war aus meiner Sicht eine grosse Leistung.
Seit dem Jahreswechsel sieht man die Ergebnisse dieses Vertrauens. Wir haben in diesem Jahr einige gute Spiele abgeliefert. Leider reichte es bisher noch nicht für Punkte, unter anderem weil wir in jedem Spiel mehr Strafen als der Gegner kassieren und oft über ein Drittel in Unterzahl spielen müssen. Dennoch ist die Stimmung in der Mannschaft weiterhin sehr gut, weil jeder weiss, dass wir die Früchte dieses Prozesses in der neuen Saison ernten werden.
Am Sonntag steht noch ein Spiel an, in dem es für uns punktemässig um nichts mehr geht. Dennoch wollen wir unbedingt gewinnen – für uns selbst und für unsere Fans, als Belohnung für die harte Arbeit.
Das Niveau und vor allem die Intensität in den Trainings sind ebenfalls stark gestiegen, und viele Spieler haben eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Ein Punkt, an dem wir jedoch noch arbeiten müssen, ist die Anzahl der Strafen. Wenn es uns gelingt, das in Kombination mit hartem Training und der Weiterentwicklung unseres Spielsystems zu verbessern, blicke ich sehr positiv in die Zukunft.
Du hast dich bewusst für die Nummer 59 entschieden, die du bereits in deiner vorherigen Mannschaft getragen hast. Welche Bedeutung hat diese Nummer für dich?
Bevor ich nach Bettlach wechselte, spielte ich als Verteidiger mit starkem Offensivdrang. Mein grosses Vorbild war und ist Roman Josi, der als Verteidiger viele Tore und Assists erzielt. Deshalb habe ich mich bewusst für die Nummer 59 entschieden. Da ich mir diese Nummer sogar tätowieren liess, war ich natürlich froh, dass sie in Bettlach noch frei war.